Die richtige Wahl beim Job – Auf den Arbeitgeber oder Job achten?

Auf was achten, wenn man auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung ist?

Es kriselt im beruflichen Alltag – die Arbeitskollegen haben es sich zur Hauptaufgabe gemacht, die eigenen Nerven zu strapazieren, der Arbeitsaufwand steigt stetig und den Vorgesetzten ist das simple Wort >DANKE< nach wie vor ein Fremdwort. Spätestens dann stößt der Gedanke „berufliche Umorientierung“ auf einen nährbaren Boden. Wie aber geht man nun vor, um eine doch tiefgreifende Entscheidung zu treffen, die einen, zumindest beruflich, für eine längere Zeit glücklich stimmt?

Die Jagdsaison beginnt, Stellenausschreibungen auf den bekannten Portalen werden feinsäuberlich durchforstet und erste Targets ins Auge gefasst. Dabei die erste Ernüchterung: Irgendwie klingen sie alle gleich, diese Stellenausschreibungen – flache Hierarchien, tolle Arbeitsatmosphäre und die Möglichkeit auf Weiterentwicklung..

Was soll’s, Lebenslauf hochgeladen und Unterlagen an die jeweiligen Firmen zugesandt.

Eine (im besten Fall) kurze Zeit später bereits die ersten Antworten – man möchte Sie kennenlernen!

Also rein in die „Bewerbungsgespräch-Kluft“ und rein in das „Kennenlern-Karusell“: Nach einem kurzen Small-Talk ein in der Regel angenehmes Gespräch, kurzer Abgleich der Gehaltsvorstellungen, manchmal ein kurzes Raunen durch das Zimmer und anschließend die Verabschiedung mit dem Hinweis, dass man sich bald bei Ihnen melden würde.

Im allerbesten Fall erhält man nun ein Angebot, aber wirklich schlauer wurde man aus dem Ganzen irgendwie doch nicht. Sind die Teamkollegen (die man nur flüchtig kennenlernen durfte) wirklich so toll, wie eingangs erklärt? Kriegt man hier wirklich die Chance, sich fachlich wie auch zwischenmenschlich weiterzuentwickeln und ist die Tür des Vorgesetzten tatsächlich immer offen und man findet ein offenes Ohr bei Angelegenheiten, die einer Aussprache bedürfen?

Oft fokussieren sich Bewerber auf die inserierte Stelle, vergessen dabei, dass sich Interessen in der Regel mit den Monaten/Jahren auch verschieben können.

Daher ist man gut beraten, den Fokus auf die Firma zu setzen: Ist der potenzielle zukünftige Arbeitgeber flexibel genug, mir auch längerfristig attraktive Optionen bieten zu können?

Sind es heute noch die aktuellen Tätigkeiten, die für Sie spannend genug erscheinen, werden Sie in zwei Jahren womöglich neue Interessen entwickeln, die Sie gerne fortführen oder vertiefen möchten. Bei einem gut aufgestellten und flexiblen Unternehmen werden Ihnen dann Möglichkeiten geschaffen, diesen nachzugehen.

Dabei kommt es meist nicht wirklich auf die Größe des jeweiligen Unternehmens an, sondern auf die „Company-Kultur“ der Vorgesetzten. Fragen Sie also bei Ihrem nächsten Bewerbungsgespräch offen nach, ob es in der Firma Möglichkeiten gibt, intern in neue Positionen zu wachen und achten Sie dabei intensivst auf die Reaktionen der Gesprächsteilnehmer.

Sind diese locker auf diese Frage zu sprechen, können vielleicht sogar Fallbeispiele aus dem eigenen Kreise anbringen, die diese Möglichkeiten bestätigen, go for it.

Sind die Antworten eher limitiert und bieten großen Interpretationsspielraum, ist Vorsicht geboten.

Auch wenn Ihre aktuelle Anstellung am Besten mit dem Wort desaströs zu beschreiben ist, gilt in jedem Fall: Eile mit Weile.

Lieber dauert die Suche nach dem beruflichen Glück ein bis zwei Monate mehr, dafür hält sie aber länger.

FAKTENCHECK

  • Auf Firmen mit Entfaltungspotenzial achten, nicht nur auf die Stellenbeschreibung
  • offene Kommunikation beim Bewerbungsgespräch (es gibt keine falschen Fragen!)
  • in 2-5 Jahresschritten denken: Bietet mir mein potenziell neuer Arbeitgeber die Möglichkeit, längerfristig glücklich zu sein?
  • lernen Sie das Team kennen (kein Gespräch zwischen Tür und Angel): Vereinbaren Sie ein „Probeschnuppern“, bei dem Sie Ihre zukünftigen Kollegen für einen halben Tag kennenlernen dürfen

VIEL ERFOLG!