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Home-Office unter Palmen – was verspricht eine „Workation“?

Vor der Arbeit noch schnell ins Meer springen, den Feierabend mit Cocktail in der Hand am Pool verbringen – Bilder wie diese scheinen gerade zur Zeit zu schön, um wahr zu sein. Doch wer denkt, dass sich Arbeit (engl. Work) und Urlaub (engl. Vacation) nicht verbinden lassen, der täuscht sich. Klar, der Urlaub ist dazu da, um sich zu entspannen und wer arbeitet, sollte sich nicht von Strand und Sonne ablenken lassen. Aber was ist mit der Zeit dazwischen? Warum nicht in der Mittagspause kurz ein Sonnenbad nehmen und danach ausgeruht und konzentriert wieder durchstarten? Genau das möchte eine „Workation“ möglich machen. Und welcher Zeitpunkt wäre besser dazu geeignet als der, zu dem Home-Office quasi schon zum guten Ton gehört?


Wie so viele Trends kommt auch der der Workation aus den USA. Ganz neu ist der Gedanke jedoch nicht – es gab schließlich schon immer Leute, die „on the road“ gearbeitet haben und ihr Home-Office somit mobil gemacht haben. Für eben diese Leute entstehen nun mehr und mehr Coworking Spaces, in denen sie unter Gleichgesinnten ihrer Arbeit nachgehen und gleichzeitig den Luxus einer Büroausstattung sowie den Austausch mit anderen digitalen Nomaden genießen können.

Eine Workation geht noch einen Schritt weiter – warum sollte jemand, der gerne remote arbeitet, das nicht in einer typischen Urlaubslocation tun? Laut einer Expedia-Studie wünschen sich sowieso rund 49 Prozent der Befragten Home-Office-Arbeiter öfter mal einen Tapetenwechsel. Gleichzeitig würden 55 Prozent lieber an einem Urlaubsort arbeiten, als zuhause Urlaub zu machen. Und genau da setzt eine Workation an und verbindet die beiden auf den ersten Blick gegensätzlichen Tätigkeiten Arbeit und Urlaub, um das Beste aus beiden herauszuholen.

Im Unterschied zu Work & Travel Programmen, bei denen man von Ort zu Ort reist und sein Geld meistens mit Aushilfsjobs verdient, zielt eine Workation darauf ab, dass man für den ausgewählten Zeitraum an einer Destination bleibt und von dort aus seiner Arbeit nachgeht. Denn, was man im eigenen Home-Office von der Couch aus schaffen kann, das lässt sich auch vom Strand oder Berggipfel aus erledigen.


Welche Voraussetzungen braucht es für eine Workation?


Möglichkeit zu Remote Work

Logischerweise bietet sich eine Workation nur dann an, wenn man auch flexibel und ortsunabhängig arbeiten kann. Meistens braucht es dafür nicht mehr als einen Laptop und eine Internetverbindung. Wie bereits erwähnt, gibt es auch einige Anbieter, die etwaige Büroausstattung wie Drucker, Kopierer, Telefone etc. im Rahmen ihrer Coworking Space Angebote bereitstellen.


Disziplin zahlt sich aus

Vielen fällt es im Home-Office schwerer, sich durchgehend auf die Arbeit zu konzentrieren. Schnell wird man von alltäglichen Dingen im Haushalt abgelenkt, um die man sich im Büro nicht kümmern muss. Wer nun auch noch mit dem Blick auf’s Meer zu kämpfen hat, sollte eine sehr gute Arbeitsdisziplin mitbringen, um sich trotzdem noch auf die eigentlichen To-Dos konzentrieren zu können.


Mut tut gut

Vielleicht träumst auch Du davon, mal etwas Abwechslung in Deinen Arbeitsalltag zu bringen und würdest gerne etwas Neues ausprobieren, aber da es noch niemand vor Dir gemacht hat, fehlt Dir der Mut, Deinen Arbeitgeber darauf anzusprechen. Verständlich – schließlich gewöhnen sich die meisten Unternehmen gerade erst an ein „normales“ Home-Office und das Konzept einer Workation ist noch nicht weit verbreitet. Gleichzeitig verlangt jede (temporäre) Veränderung auch einem selbst ein gewisses Maß an Mut ab, immerhin wird, wenn auch nur für begrenzte Zeit, die eigene Komfortzone verlassen.


In Kontakt bleiben

Je unabhängiger die Arbeit verrichtet wird, desto wichtiger ist auch ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit. Gerade wer im Team über alle Winde verstreut arbeitet, muss sich gut organisieren und absprechen können – und das meist virtuell. Regelmäßige Update-Calls sind daher unabdingbar, damit keine Informationen verloren gehen und ein stabiles Produktivitätslevel gewährleistet ist.


Welche Vor- oder Nachteile hat eine Workation?


So schön es auch klingen mag, den Arbeitsplatz an einen Urlaubsort zu verlegen, so sollten auf jeden Fall davor alle Vor- sowie Nachteile betrachtet werden. Diese können ganz individuell ausfallen und von Charakter zu Charakter unterschiedlich gravierend sein. Wer gerne eigenständig und flexibel arbeitet, wird sich sicherlich leichter tun als jemand, für den eine feste Routine und ein bekanntes Umfeld zur Arbeitszufriedenheit beitragen. Ebenso hängen die Planung und Umsetzung einer Workation von der jeweiligen Unternehmensstruktur ab, die sich nicht in jedem Fall für einen längeren Remote-Work-Zeitraum eignet. Hier einige der größten Vor- und Nachteile zusammengefasst:


Wie gehe ich bei der Organisation meiner Workation vor?


Hast Du Dich für eine Workation entschieden, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, sie zu planen, ähnlich wie bei einem normalen Urlaub: als Individualreise durchSelbstorganisation oder mithilfe eines Reiseveranstalters.

Alle, die schon mal selbst eine Reise geplant haben, wissen, worauf sie achten müssen. An oberster Stelle steht selbstverständlich das Budget und davon abhängig die Wahl des geeigneten Zeitraums. Zu den klassischen Haupturlaubszeiten von Mai bis September sind die Kosten im Allgemeinen höher als in der Nebensaison von Oktober bis April. Wer also nicht auf die Ferienzeiten angewiesen ist und lieber mehr Ruhe in seiner Workation genießen möchte, spart Geld, indem er oder sie zu weniger frequentierten Zeiten verreist.

Anders als bei einer normalen Urlaubsreise, bei der für die meisten ein Pool oder eine gute Strandlage entscheidend sind, setzt eine Workation eine stabile Internetverbindung sowie einen Arbeitsplatz voraus, an dem mehrere Wochen komfortabel gearbeitet werden kann.

Wer es sich lieber leicht machen und von den Vorteilen eines Anbieters profitieren möchte, der kann auf die Angebote von Reiseveranstaltern zurückgreifen. Auch bekannte Veranstalter wie die TUI Group werben mittlerweile mit Workations in beispielsweise Italien, Spanien, Portugal oder Österreich, die von schnellem WLAN bis zur einsatzbereiten Kaffeemaschine alles anbieten, was sich reisende Arbeitende nur wünschen können. Häufig versprechen derartige Angebote auch das Networking mit anderen „Workationern“ in dafür vorgesehenen Konferenzräumen oder bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten.


Fazit: Vom Büro über das Home-Office zur Workation. Gerade das vergangene Jahr ließ uns immer flexiblere Arbeitsmodelle kennen und (manche) auch lieben lernen. Durch monatelange Reiseeinschränkungen kommt für viele jetzt erst recht der Wunsch nach einem Tapetenwechsel hinzu, wodurch sich eine Workation geradezu anbietet. Und wer beendet den Arbeitstag nicht gerne bei einem Glas Wein mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem Meer?!

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